Am 5. August 1998 pünktlich um 9 Uhr hat der Künstler Thomas Baumgärtel in
einer Blitzaktion seine zum 750jährigen Domjubiläum der Hohen Kirche
gewidmete 4 Tonnen schwere Bananenskulptur vor das Hauptportal des Kölner
Doms platziert.
Der Dialog zwischen Kirche und zeitgenössischer Kunst, Hauptziel dieses
Projektes, war kurz und eindeutig:
Das Portal wurde geschlossen.
Technische Angaben:
Das Grundgerüst des Objekts, das unter der Leitung von Helmut Mahler 18
Monate bautechnisch realisiert wurde, setzt sich aus zwei Teilen zusammen.
Die zwei Teile können zum Transport durch eine Scherenkonstruktion
zusammengefaltet werden, so daß die Höhe von 4 Metern auf ca. 2 Meter für
den Transport reduziert und die Länge von 14 Metern auf zwei mal 7 Meter
aufgeteilt wird. Das Gerüst wurde aus speziell gebogenen Eisenrohren
zusammengeschweißt und mit 14 stabilen, bremsbaren Rollen versehen. Außerdem
wurde eine über die gesamte Länge dreifachverleimte Holzverschalung
angebracht. Die Verkleidung des Grundgerüstes erfolgte mit einer
Polyesterinnenfütterung auf die Schaumstoff aufgefüttert wurde. Die
Aussenhaut besteht aus schwerem, groben Reinleinen, der mehrmals weiß
grundiert und später von Baumgärtel gelb bemalt und schwarz besprüht wurde.
Die zwei Bananenteile wurden mit zwei LKW-Kranwagen auf dem Domvorplatz vor
dem Hauptportal abgeladen, von 10 Leuten innerhalb 8 Minuten aufgebaut und
in das Portal geschoben.
Thomas Baumgärtel, 1998:
"Ich versuche in meinen Projekten eine Kunst voranzutreiben, die auf
Auseinandersetzung drängt, Wirkungen erzeugt, Extreme vereint und ein Umfeld
schafft, in dem sich ein spannungsvoller, aber fruchtbarer Dialog entwickeln
kann.
Die Kirche muß sich dem Leben öffnen.
Der heutige Konflikt zwischen Kunst und Kirche hat seine Wurzeln in der
zweitausendjährigen Geschichte der wechselhaften Beziehung zwischen Kunst
und Kirche. Hier treten sie in ein nicht unkritisches Verhältnis, das aber
durchaus bereichernd sein kann.
Die Banane steht in meinen Projekten für das Leben. Sie verkörpert eine
frische, zeitgenössische Kunst, die wie das Leben ihre größte Entzückung im
Zusammentreffen der gegensätzlichsten Pole erfährt."
Text Klaus Altmann 1998 (40,2 KB PDF)
Text Otto Pannewitz 1998 (381 KB PDF)
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